Hier sind einige Praxisbeispiele von Mitgliedern des Kompetenzkreises Industrievermessung zu finden – viel Spaß beim Stöbern:
Präzisionsausrichtung an Europas größter Vertikalmühle
PETERSEN ENGINEERING Ingenieurvermessung und Messtechnik GmbH, Gelsenkirchen
Zur Begleitung der Montagearbeiten waren tonnenschwere Stahlbauteile als Fundamente einer Mühlanlage auf wenige mm in der Lage und vor allem exakt in der Höhe auszurichten. Diese hohe Genauigkeit ließ sich nur mittels Lasertracking und nötigem Feingefühl des Kranführers realisieren. Insbesondere als ein Unwetter mit starken Böen aufzog und die gesamte Baustelle in Aufruhr versetze, stellte sich die Justierung der 6 m hohen Stützen als große Herausforderung dar. Beim Verlassen der Baustelle waren die Getriebeplatten auf ± 0,2 mm horizontiert und sämtliche Positionstoleranzen eingehalten, sodass der nächste Bauabschnitt fristgerecht starten konnte.
Laserscanning eines einmotorigen Flugzeuges zur Abstimmung des Tragflächenwinkels
Kooperation zwischen VMT GmbH, Bruchsal & E. Becker GmbH Maschinenbau, Molbergen
Die Geschwindigkeit des einmotorigen Sportflugzeuges vom Typ Cessna 172 RG (retractable gear – Einziehfahrwerk) lag deutlich unterhalb der im Flughandbuch angegebenen Werte.
Der Einsatz des Leica Absolute Trackers ATS600 brachte ein ganzheitliches Bild von der Flugzeugstruktur und einen Fehler im Setup der Tragflächen. Die Anpassung des Tragflächenwinkels konnte mit fundierten Werten erfolgen, was zu einer in etwa 5-10%igen Steigerung in der Reisegeschwindigkeit bei gleichem Powersetting führte.
Flanschvermessung an Offshore Windenergieanlagen
GDV Systems + Solutions GmbH, Bad Schwartau
Passt das Bohrbild beim Aufbau der bis zu 288 m hohen Anlagen mitten in der Nordsee? Um dies zu beantworten, wurde zunächst ein Lasertracker an Land auf dem Fundament in 80 m Höhe eingesetzt. Damit konnte das Bohrbild auf Zehntelmillimeter genau vermessen werden. Später erfolgte die weitere Vermessung auf See mit einer kalibrierten Messkamera von einem mobilen Gerüst am Turm. Für diese Arbeiten hatte unser Team eigens ein Sicherheitstraining mit Ausstieg aus einem sinkenden Hubschrauber-Dummy in einem Wasserbecken durchlaufen – ganz schön sportlich!
Einsatz der Photogrammetrie im industriellen Umfeld
GDV Systems + Solutions GmbH, Bad Schwartau
Die Eigenschaft des Menschen, räumlich zu sehen und dabei Entfernungen und Größen abzuschätzen, nutzen wir alle täglich, ohne dass es uns bewusst ist. Das gleiche Prinzip findet seit den Kindertagen der Fotografie Anwendung in Stereobildern und aktuell wieder in brilliant dargestellten 3D-Filmen.
Dass sich mit dieser Technik hochpräzise 3D-Vermessungen durchführen lassen, wissen jedoch die Wenigsten. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: So sind wir mit Hilfe der Photogrammetrie beispielsweise in der Lage, auch bei instabiler und nur schwer kontrollierbarer Umgebung sehr hohe Messgenauigkeiten und eine schnelle Wiederholbarkeit zu gewährleisten. Auch extreme Messbedingungen wie Vibration, Hitze, Kälte, Vakuum und Enge sind mit dieser Technik möglich. Die erreichbaren Genauigkeiten für einen 3D-Messpunkt sind beachtlich. Ein ringförmiger Flansch mit einem Durchmesser von 5 m lässt sich mit einem modernen Kameramesssystem problemlos mit einer Wiederholgenauigkeit von ±30 µm bestimmen.
Bei der GDV Systems + Solutions GmbH kommt das Photogrammetriesystem „V-STARS“ (GSI) zum Einsatz. Neben vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten wird es u.a. regelmäßig bei der Präzisionseinstellung von Parabolantennen, Deformationsmessungen im Crash-Test sowie der Qualitätssicherung im Anlagenbau genutzt.
Baubegleitung eines 60m Expeditionsschiffes
LIMESS Messtechnik & Software GmbH, Krefeld
Zur Qualitätssicherung wurde eines Expeditionsschiff kurz vor der Fertigstellung des Stahlbaus digitalisiert.
Die Dimensionen des Schiffes betragen: Länge 60m, Breite 14m, Höhe 22m
Aufgrund des Baugerüstes waren ca. 500 Scans von unterschiedlichen Standpunkten notwendig, um Rumpf und Superstructure zu vermessen. Der Aussendienst dauerte fünf Tage.
Die Registrierung der Scans wurde mithilfe von Zielmarken und ebenenbasiert durchgeführt.
Anschließend wurde das Polygonmodell mit den CAD-Daten verglichen, um Qualitätsaussagen über den Stahlbau und Volumen-Bestimmungen für Beschichtungsmassen zu machen.
Gerne stellen wir weitere Praxisbeispiele vor – nehmen Sie einfach Kontakt zu unserem Kompetenzkreis her.
Außerdem stehen wir für „anspruchsvolle“ Aufgaben / Herausforderungen im Bereich Vermessungswesen/Maschinenbau als Ansprechpartner gerne zur Verfügung – wir vermitteln Ihnen den richtigen Partner.